Frauen helfen Frauen Filder e.V.
Beratungs- und Interventionsstelle und Frauen- und Kinderschutzhaus
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musste bis auf Weiteres verschoben werden.
Ein wichtiger Teil in der Arbeit gegen Gewalt
an Frauen fand Pandemie-bedingt in 2020 leider
keinen Platz.
Gerade in der Corona-Anfangszeit war unsere
Arbeit zudem von Organisatorischem geprägt.
Neben unserer eigenen digitalen
Transformation galt es herauszufinden, wie
unsere Kooperationspartner*innen aufgestellt
sind. Wie sind die Kontaktwege, was ist
möglich und welche Wege sind aktuell auch
verschlossen? Gerade die Unterbringungs-
und Wohnungsthematik, die schon vor
Corona brisant war, spitzte sich zu. Es konnte
kein Frauenhausplatz vermittelt werden, Hotels
waren geschlossen, Ferienwohnungen zu
teuer. Mit vielen der für uns zuständigen Ordnungsämter
führten wir Gespräche über Notstrategien.
Neben all den Herausforderungen
und Anstrengungen besonders in dieser ersten
Hälfte des Jahres, können wir heute zurückblicken
und stolz darauf sein, wie sowohl
wir als auch die Frauen die Zeit gemeistert haben.
Ein Dank einer Frau, eine positive Rückmeldung
oder ein Lagebericht der Veränderungen
nach einiger Zeit zeigen uns die
Früchte unserer Arbeit.
Dass jede Krise auch etwas Positives hat, zeigt
das mediale Echo auf den Bereich häusliche
Gewalt. Wie wahrscheinlich in noch keinem
Jahr war das Thema über lange Zeit präsent.
Das sehen wir als Chance, das Thema häusliche
Gewalt in breiter Öffentlichkeit als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe zu diskutieren.
Wir beantworteten Presseanfragen und beteiligten
uns unter teilweise großem Zeitaufwand
an zahlreichen Forschungsprojekten.
Die wichtige Vernetzung auf Landesebene
mit anderen Beratungseinrichtungen führten
wir auch 2020 fort. Im digitalen Austausch
kristallisierte sich der gemeinsame Weg in
Richtung eines Landesverbandes, zusammen
mit den Notrufen sexualisierter Gewalt, heraus.
Unterstützung erhielten wir in der schwierigen
Zeit durch verschiedene Hilfsprogramme.
Zwei Förderanträge konnten wir stellen, für
die Digitalisierung und für Schutz- und Hygieneausrüstungen,
die sichere persönliche Beratungen
ermöglichten. Der hohe Zeitaufwand
für die Antragstellung hat sich gelohnt.
Lockdown 2: Der Herbst bricht an und die
Pandemie-Situation verschlechtert sich wieder.
Aufgrund unserer Erfahrungen sind wir
gut aufgestellt und können durchgehend persönliche
Beratung anbieten. Um den Frauen
gerade in dieser erneuten Zeit der Einschränkungen
einen zusätzlichen niederschwelligen
Zugang zu uns zu bieten, bauen wir seit Ende
des Jahres mithilfe von Fördergeldern eine
Online-Beratung auf. Unter https://frauenhelfenfrauenfilder.
assisto.online können sich
Frauen und Unterstützer*innen fortan per sicherer
E-Mail-, Chat- oder Videofunktion beraten
lassen.
2021 steht ein großer Schritt an: ein Umzug.
Ab April finden Sie die Beratungs- und Interventionsstelle
in unseren neuen Räumen in
der Nürtinger Str. 6 in Bernhausen. Dort können
wir künftig auch zu dritt parallel beraten.
Wir freuen uns, unsere Arbeit im Zentrum
von Bernhausen in größeren Räumlichkeiten
fortführen zu können.