Frauen helfen Frauen Filder e.V.
Beratungs- und Interventionsstelle und Frauen- und Kinderschutzhaus
möglich war, unsere Kontakte mit den Bewohnerinnen
10
im Haus immer auf maximal 15
Minuten zu beschränken, bedeutete dies
auch für uns Mitarbeiterinnen sich immer
wieder der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen,
trotz Masken, Lüften und Mindestabständen.
Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich war die
regelmäßige Information aller Bewohnerinnen
über die aktuellen Beschlüsse und einzuhaltenden
Regeln. Zudem konnten wir, unter
anderem dank zahlreicher Maskenspenden,
die Frauen und Kinder mit den entsprechenden
Mund-Nasen-Bedeckungen versorgen.
Die Erneuerung und die Beschaffung technischer
Ausstattung nahm ebenfalls viel Zeit in
Anspruch. Trotz der eingeschränkten Möglichkeit
zum Homeoffice war es wichtig, die
Anzahl der Mitarbeiterinnen im Büro möglichst
zu reduzieren und auch von zu Hause
arbeitsfähig zu sein.
Sprachkurse und Weiterbildungen der Frauen
fanden teilweise online statt und sie benötigten
ebenso unsere Hilfe bei der Beschaffung
und Einrichtung der technischen Geräte.
Auch die Schulkinder brauchten technische
und vor allem inhaltliche Unterstützung.
Viele Aufgaben mussten nun selbstständiger
erledigt werden und damit die Kinder den Anschluss
nicht verlieren, gab es beinahe täglich
Lerneinheiten mit einer Mitarbeiterin.
Im Oktober trat dann der Ernstfall ein: Ein
Kind hatte sich in der Schule mit dem Coronavirus
infiziert. Wir ließen sofort alle Bewohner*
innen und uns Mitarbeiterinnen testen.
Die Familie des Schulkindes und eine weitere
Bewohnerin wurden positiv getestet. Alle anderen
bekamen negative Testergebnisse. Sie
atmeten auf. Leider mussten dennoch alle
Bewohner*innen auf Anweisung des Gesundheitsamtes
für mindestens zehn Tage in Quarantäne.
Das traf auch uns Mitarbeiterinnen.
Wir arbeiteten unter Hochdruck von zu Hause
weiter, unterstützten das Gesundheitsamt
mit Kontaktnachverfolgungen, halfen beim
Erstellen des Fiebertagebuches und blieben
bis in den späten Abend telefonisch erreichbar
für die Frauen.
Baulich hatten wir leider keine Möglichkeit
die Infizierten zu isolieren, so dass sich positiv
und negativ Getestete weiterhin eine Küche
und ein Badezimmer teilen mussten. Mit der
Aufstellung von Benutzungs-, Lüftungs- und
Desinfektionsplänen versuchten wir die Ansteckungsgefahr
so gering wie möglich zu halten.
Gerade in dieser schwierigen Zeit war der Bedarf
an Ansprache besonders hoch. Die
Frauen waren verunsichert, wussten nicht
wie es weitergeht und hatten Angst sich anzustecken.
Wir bemerkten bei einigen auch
eine Re-Traumatisierung. Das Gefühl isoliert
und eingesperrt zu sein, hatten viele Frauen
jahrelang ertragen müssen.
Besonders für Mütter mit kleinen Kindern
war die Situation äußerst belastend. Sie waren
verzweifelt und wussten nicht, wie sie ihren
Kindern erklären konnten, dass sie das
Zimmer nicht verlassen oder mit anderen Kindern
spielen durften.
Auch die Versorgung von allen 12 Bewohner*
innen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln,
Medikamenten usw. musste für zehn
Tage sichergestellt werden. Eine Mammutaufgabe!
Glücklicherweise erhielten wir hierbei
Unterstützung von der Tafel, die Lebensmittelpakete
für die Familien zusammenstellte
und diese sogar teilweise spendete.
Zudem bekamen wir bei der Beschaffung von
Rezepten und Medikamenten Hilfe unserer