Frauen helfen Frauen Filder e.V.
Beratungs- und Interventionsstelle und Frauen- und Kinderschutzhaus
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Zusammenfassung der Besonderheiten
in der Beratungs- und Interventionsstelle
Das Jahr 2018 war in der Beratungs- und Interventionsstelle
von personellen Veränderungen
geprägt. Die Situation durch den Tod
einer Kollegin verlangte den Mitarbeiterinnen
auch emotional viel ab. Ungeachtet der
personellen Unterbesetzung bei gleichzeitiger
Einarbeitung einer neuen Kollegin, stiegen
die Fallzahlen der Interventionsstelle erneut
um mehr als 50 % an! 2018 haben wir
von 46 Frauen die Daten von Polizei oder Ordnungsamt
übermittelt bekommen (mit vorangegangener
Einverständniserklärung der
Frau) und konnten damit proaktiv Kontakt zu
den Frauen aufnehmen. Dies führen wir unter
anderem auf die gute Kooperation mit Polizei
und Ordnungsamt zurück. 2018 berieten
wir in Summe exakt 100 Frauen, die von häuslicher
Gewalt betroffen waren. Auch die Anzahl
der Beratungskontakte stieg in der Interventionsstelle
deutlich an. Mit doppelt so vielen
Frauen wie 2017 hatten wir bis zu fünfmal
Kontakt. Das heißt, wir haben die Frauen besonders
in der Interventionsstelle länger und
in mehrmaligen Kontakten begleitet. Auffallend
ist auch die angestiegene Zahl der Hausbesuche,
die wir 2018 durchführten. Mit
neun Hausbesuchen reagierten wir auf die
Bedarfe der Frauen. Gerade für Mütter mit
mehreren kleinen Kindern in einem entlegenen
Wohnort, stehen nach einem akuten Gewalterlebnis
womöglich mit Verletzungen
und Wegweisung unter hohem Druck und
großer Belastung. Die Fahrt zur Beratungsstelle
kann dann ein großes Hindernis darstellen.
Für diese Gruppe sind Hausbesuche, an
denen wir vor Ort Beratung und Krisenintervention
anbieten, eine große Unterstützung.
Zu den Kontakten mit den Frauen kommen
zudem viele fallspezifische Kontakte mit anderen
Institutionen und Einrichtungen hinzu,
um den Frauen die bestmögliche Unterstützung
zu bieten. Dazu gehören unter anderem
die Polizei, das Ordnungsamt, das Jugendamt,
die Ausländerbehörde oder RechtsanwältInnen.
Eine Kontaktaufnahme durch uns
erleichtert den Frauen oft den Zugang zu weiteren
Unterstützungsangeboten.
Ein Thema, das uns 2018 in großem Maße beschäftigte,
war die Wohnungsnot, die sich negativ
auf die Situationen der Frauen auswirkt.
Die schwierige Wohnungssuche verhindert
häufig, dass die Frauen einen guten Ausweg
aus gewaltgeprägten Situationen finden. Um
dem entgegenzuwirken, bieten wir seit Ende
des Jahres mit Hilfe einer Ehrenamtlichen Unterstützung
bei der Wohnungssuche an.
Vernetzungen und Kooperationen sowie Austausch
auf Bundes- und Landesebene bildeten
auch 2018 neben der Kernarbeit einen
wichtigen Bestandteil unserer Arbeit. Um uns
vor Ort zu vernetzen, uns und unsere Arbeit
bekannter zu machen und gleichzeitig Kontakte
zu anderen Institutionen zu knüpfen,
nahmen wir an einer Vielzahl an Arbeitskreisen,
Runden Tischen u.a. teil. Aufgrund der
Personalsituation mussten wir uns hier bei einigen
Terminen leider entschuldigen, um das
Kerngeschäft nicht zu vernachlässigen.
Um uns fachlich weiterzubilden, waren wir
Teilnehmende an mehreren interessanten
Fachtagen zu aktuellen Themen. Dabei setzten
wir uns beispielsweise mit digitaler Ge-