Frauen helfen Frauen Filder e.V.
Beratungs- und Interventionsstelle und Frauen- und Kinderschutzhaus
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Es ist für die Kinder wichtig, Abstand zu der
häuslichen, gewaltgeprägten Situation zu bekommen
und wieder einen normalen, unbelasteten
Alltag zu erleben, um sich entspannen
zu können.
Auch für die Mütter und Frauen soll es eine
Zeit zum Erholen geben. Es ist wichtig für sie,
einmal auf andere Gedanken zu kommen und
nicht nur Probleme zu wälzen. Seit mehreren
Jahren kommt 14-tägig eine Künstlerin zu uns
ins Haus, die den Frauen ein abwechslungsreiches
Kreativangebot macht. Es wurde von
unseren Frauen gerne genutzt und sie waren
stolz auf ihre Werke.
Sowohl für die Kinder, als auch für die Frauen,
war die diesjährige Sommerfreizeit etwas
ganz Besonderes.
Es waren nur drei Tage in einer einfachen Unterkunft
und weit weg ging es auch nicht,
aber alle genossen die Auszeit, den Abstand
und den oftmals einzigen Urlaub in vollen Zügen.
Es tat ihnen so gut, dass wir beschlossen
haben, es auch im nächsten Jahr zu wiederholen.
Ohne Spendengelder wäre dieses Projekt
allerdings nicht zu realisieren gewesen.
Wir freuen uns über jede Zuwendung, die uns
zeigt, dass an die Frauen und Kinder gedacht
wird. Dank dieser Spenden konnten wir
kleine Ausflüge anbieten, einen Grillnachmittag
veranstalten oder auch ganz unbürokratisch
schnelle Hilfe in besonderen Notlagen
leisten.
Wie bereits im letzten Jahr war auch dieses
Mal die durchschnittliche Aufenthaltsdauer
der Frauen bei uns im Haus mit elf Monaten
sehr hoch. Einzig bei einer Selbstzahlerin war
die Verweildauer mit drei Wochen extrem
kurz. Dank ihres Einkommens konnte sie ungewöhnlich
schnell eine eigene Wohnung finden.
Für alle andern Frauen war es nach wie
vor äußerst schwierig, bezahlbaren Wohnraum
zu finden. Hier gab es leider keine Entspannung.
Das belastet die Frauen enorm. Sie dürfen ja
während ihres Aufenthaltes bei uns aus Gründen
des Adressschutzes keinen Besuch bekommen.
Je länger sie bei uns wohnten,
umso schwerer wurde es für sie.
Andererseits bekamen die Bewohnerinnen
dadurch über einen längeren Zeitraum eine
intensive Betreuung und konnten sich so besser
auf ihr neues Leben vorbereiten.
Von den Frauen, die in diesem Jahr auszogen,
fanden fast alle eine Wohnung. Nur eine Bewohnerin
zog vorübergehend zu Verwandten,
bis es mit ihrem Zuhause klappte.
Wieder ging keine einzige Bewohnerin in das
gewaltgeprägte, häusliche Umfeld zurück.
Auch nach ihrem Auszug bekommen die Bewohnerinnen
in der Nachbetreuung Hilfe und
Unterstützung.
Dieses Angebot wird von vielen Frauen immer
wieder gerne angenommen.
Im Jahr 2018 gab es zu 20 Frauen Kontakte in
der Nachbetreuung, davon kamen 13 von
ihnen mehrfach oder regelmäßig.
Es ist uns wichtig, den Frauen zu vermitteln,
dass sie auch nach ihrem Auszug nicht alleine
sind und sie sich gerne an uns wenden können.