Frauen helfen Frauen Filder e.V.
Beratungs- und Interventionsstelle und Frauen- und Kinderschutzhaus
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Auch die Anzahl der Beratungskontakte hat
sich in der Interventionsstelle deutlich erhöht.
Das heißt, wir haben die Frauen länger
und in mehrmaligen Kontakten begleitet.
Dies spiegelt unsere Erfahrung wider, dass
Frauen nach dem Gewalterleben durch den
Partner mit vielfältigen Themen der Existenzsicherung,
Umgangsregelung für die Kinder,
aber auch inneren teils ambivalenten Prozessen
herausgefordert sind. Daneben müssen
sie sich gegebenenfalls um ihre Verletzungen
kümmern und auch für die Kinder, die durch
die Situation ebenso hoch belastet sind, den
Alltag weiterführen.
Neben unserer Kernarbeit mit den Frauen direkt
haben wir im vergangenen Jahr in einer
Vielzahl von Veranstaltungen über das
Thema Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder
referiert und informiert. Wir sind vielen Einladungen
nachgekommen, um bei ErzieherInnen,
ÄrztInnen, Landfrauenvereinen und politischen
Frauengremien über unsere Arbeit
zu sprechen. Hier traten wir auch im Gesamtteam
mit den Kolleginnen aus dem Frauenhaus
auf. Dies sind für uns wertvolle Möglichkeiten
der Öffentlichkeits- und auch Präventionsarbeit.
Von Gewalt betroffene
Frauen sind in der gesamten Gesellschaft vertreten
und die Hemmschwelle sich zu outen
und Hilfe zu holen ist immer noch hoch.
Auch in Flüchtlingsunterkünften haben wir
wieder in Frauenrunden die geflüchteten
Frauen über ihre Rechtssituation und mögliche
Auswege bei Gewalterleben informiert.
Hier liegt sicher noch ein langer Weg vor uns,
um grundlegende Bewusstseinsänderungen
registrieren zu können.
Besonders gefreut hat uns, dass wir 2017 einen
lang gehegten Wunsch umsetzen konnten
und mit Spendengeldern eine Stärkungsgruppe
für Frauen nach schwierigen Lebenserfahrungen
anbieten konnten. Mit 7
Frauen haben wir an 8 Abenden wichtige Themen
zur Stärkung des Selbstwertes, der
Grenzziehung und den eigenen Kraftquellen
erarbeitet. Die Teilnehmerinnen haben das
Angebot als sehr hilfreich empfunden. Für
2018 planen wir einen weiteren Gruppendurchlauf.
Als sehr belastend empfanden wir die Finanzierungsverhandlungen
für die Zuschusserhöhung
der Beratungsstelle. Dieser Prozess, der
auch einiges an Presseveröffentlichungen
nach sich gezogen hat, hat viel Ressourcen
und Energien gebunden. Gleichzeitig haben
wir viel Unterstützung, Bestätigung und Ermutigung
erfahren!
Wir wünschen uns für die Zukunft eine sichere
Finanzierung um all unsere Energie und
unsere Kompetenz den betroffenen Frauen
und ihren Kindern zukommen lassen zu können.