Frauen helfen Frauen Filder e.V. Zusammenfassung der Besonderhei- ten im Frauen- und Kinderschutzhaus im Jahr 2024 Im Frauen- und Kinderschutzhaus Filder fin- den insgesamt bis zu 14 Personen Schutz – davon 6 Frauen* und bis zu 8 Kinder. Im Jahr 2024 wurden 6 Frauen* und 10 Kinder neu aufgenommen, wodurch insgesamt 25 Perso- nen im Haus betreut wurden. Die Auslastung lag bei 83,2 Prozent. Im Jahr 2024 beschäftigte uns vor allem das Thema der Kinderbetreuung. Zum einen ver- kürzten Kindergärten aufgrund von Personal- mangel ihre Öffnungszeiten, weshalb Kinder vermehrt die Vormittage im Haus verbringen mussten. Zum anderen gab es im Jahr 2024 mehrere Krankenhausaufenthalte von Müt- tern, die sich als Folge der erlebten häusli- chen Gewalt zeigten und bleibende Verlet- zungen hinterlassen haben. Die Heraus- forderung lag hierbei darin, die Kinderbetreu- ung in der Zeit des Krankenhausaufenthaltes sicherzustellen und darüber hinaus die Müt- ter nach dem Aufenthalt zu unterstützen und zu entlasten. Das Frauenhaus bietet zwar eine Kinderbetreuung an, jedoch nicht täglich über einen so langen Zeitraum. Erstmals wurde somit eine Haushaltshilfe beantragt, die ins Haus kam und eine Mutter nach ihrem Krankenhausaufenthalt bei der Kinderversor- gung und im Haushalt unterstützte. Bevor eine Frau* im Haus aufgenommen wird, wird immer geprüft, ob diese ein Fall für ein Frauenhaus ist. Während des Aufenthal- tes kann sich jedoch zeigen, dass der Unter- stützungsbedarf des Hauses allein nicht aus- reicht. Die Mitarbeiterinnen sind zwar werktags von morgens bis abends vor Ort, je- doch nicht in der Nacht und auch nicht am Wochenende. Der Wunsch, die Familien im Haus zu unter- stützen, ist stets vorhanden, dennoch muss regelmäßig überprüft werden, ob Kinder und Mütter angemessen unterstützt und versorgt werden können. Tritt der Fall ein, dass das Unterstützungsangebot des Hauses allein nicht ausreicht, sind die Mitarbeiterinnen auf die Hilfe anderer Institutionen angewiesen. Wenn diese überlastet, nur schwer oder gar nicht erreichbar sind, wird es eine große Her- ausforderung, die betroffenen Familien im Haus zu betreuen. Eine enge Kooperation ist daher Voraussetzung. In seltenen Fällen kann sich dennoch zeigen, dass das Unterstützungsangebot bei uns nicht mehr ausreicht und Familien weiterver- mittelt werden müssen. Somit musste eine Familie im Jahr 2024 das Frauenhaus verlas- sen, was für die betroffene Familie, die Mit- arbeiterinnen und alle anderen im Haus eine hohe Belastung darstellte. Frauen*, die längere Zeit in unserem Frauen- haus verbleiben, verursachen höhere Kosten für die Herkunftskommunen. Dies wird oft kritisch betrachtet, jedoch zeigt die Erfah- rung, dass eine lange Aufenthaltsdauer eine nachhaltige Betreuung begünstigt. Vor allem Gerichtsverhandlungen, die immer länger an- dauern und sich verzögern, bedeuten ein er- neutes Gefährdungspotential für die Frauen* und Kinder und eine erneute starke emotio- nale Belastung. Vor allem in diesen Situatio- nen ist eine engmaschige Betreuung der Fa- milien von großer Bedeutung. Wenn die Kosten für den Aufenthalt jedoch zu hoch sind, werden von den Herkunftskom- munen Sozialberichte über die Notwendig- keit des Aufenthaltes im Frauenhaus angefor- dert. Das Schreiben dieser Berichte bedeutete im Jahr 2024 einen zusätzlichen Mehraufwand für die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, da die Berichte in immer kür- zeren Abständen angefordert wurden. Durch diese Situation ergibt sich ein Zwiespalt: eine längere Aufenthaltsdauer von Frauen* be- günstigt einerseits eine nachhaltige Betreu- ung, andererseits entstehen durch die ange- forderten Sozialberichte Drucksituationen, 9