Stalking
Stalking bedeutet hartnäckiges Nachstellen und Belästigen einer anderen Person, deren physische und/oder psychische Unversehrtheit und Sicherheit dadurch bedroht wird. Es wird versucht mit einer Person gegen deren Willen Kontakt herzustellen. Der Übergang von belästigenden Handlungen zum Stalking ist fließend. Stalking-Handlungen können u.a. sein:
- Wiederholte Telefonanrufe zu jeder Tages- und Nachtzeit
- Nachrichten auf dem Anrufbeantworter
- Häufige Präsenz z.B. vor der Wohnung, der Arbeitsstelle etc.
- Massenhaftes Zusenden von Briefen, E-Mails und SMS, Stalking auf Facebook
- Verfolgen bei täglichen Wegen zur Arbeit, zum Sport, zu Bekannten
- Ausspionieren des Tagesablaufs, des sozialen Umfeldes und persönlicher Daten
- Sachbeschädigungen, z.B. an der Tür, am Auto, im Garten
- Einbruch
- Körperliche und sexuelle Gewalt
- (versuchte) Tötung
Stalking kann Monate bis hin zu vielen Jahren andauern. Charakteristisch ist eine gewisse Kontinuität und Häufigkeit der Taten.
Frauen sind dabei sehr viel häufiger betroffen als Männer, über 80% der Betroffenen sind weiblich. Fast jede fünfte Frau in Deutschland wird Opfer eines Stalkers. Die Täter_innen sind den Betroffenen meist bekannt, etwa 2/3 der Stalker sind Ex-Partner oder Ex-Ehemänner. Häufig sind es aber auch zurückgewiesene Personen, die die Abweisung nicht akzeptieren. Stalker entstammen allen sozialen Schichten und Altersgruppen.
Die sozialen und gesundheitlichen Folgen können für die Stalking-Betroffenen sehr gravierend sein. Das Leben verändert sich bei länger andauernder Verfolgung zunehmend, die Lebensqualität sinkt.
Was können Betroffene tun?
- Wichtig ist eine möglichst klare Grenzsetzung. Dem Stalker sollte unmittelbar und unmissverständlich verdeutlicht werden, dass ein Kontakt nicht gewünscht ist, am besten schriftlich und per Einschreiben.
- Nach der ersten Zurückweisung sollten Betroffene möglichst nicht weiter auf die Belästigungen reagieren.
- Das Aufsuchen einer Beratungsstelle kann entlastend sein. Dort werden Betroffene unterstützt, über Möglichkeiten informiert und es können weitergehende Hilfen vermittelt werden.